Etappe 40 - Umplanen 2.0, oder doch nicht? - 21.07.2023

Die heutige Etappe führte mich vom Fernstein zur Anhalter Hütte. Über Nacht hatte es geregnet und auch Mittag schüttete es immer noch gewaltig. Ich beschloss daher so spät wie möglich die Unterkunft zu verlassen und marschierte erst gegen 10:30 Uhr los. Mal wieder im Regen unterwegs, dauerte es keine Viertelstunde und ich stieß auf ein Schild, dass mich darauf hinwies, dass der Weg aufgrund von Unwetterschäden vorübergehend gesperrt sei. Da die für heute gewählte Route schon eine Alternativroute zur ursprünglichen war (um die Loreascharte nicht bei Nässe begehen zu müssen), gingen mir tatsächlich die Möglichkeiten aus noch mal umzuplanen. Zum Glück stand auf dem Gesperrt-Schild eine Telefonnummer vom Imst Tourismus. Dort rief ich doch gleich mal an und leider konnte sie mir nichts näheres sagen, ob der Weg zu Fuß eventuell doch passierbar sei. Allerdings verwies sie mich auf die zuständige Gemeinde und gab mir dankenswerterweise auch die entsprechende Telefonnummer. Nach Rücksprache mit dem Gemeindebediensteten sagte der mir natürlich offiziell, dass er nicht die Empfehlung abgeben könne, den Weg zu passieren, allerdings meinte er inoffiziell, dass ich mir die Lage vor Ort genauer anschauen könnte, um dann zu entscheiden, ob es Sinn macht den Weg zu gehen. Tatsächlich war der Weg von einer Mure weggerissen worden, allerdings schon teilweise instand gesetzt, weshalb es zwar eine sehr gatschige Angelegenheit war, der Weg aber für mich passierbar war. Nach zirka dreieinhalb Stunden marschieren, kam ich bei der Tarrenton Alm vorbei und war hocherfreut, dass er sowohl Kaspressknödeln als auch Speckknödeln hatte. Ich nahm natürlich das Knödel-Duo wo in der Suppe sowohl eine Kaspressknödel als auch eine Speckknödel drinnen war. Die Wartezeit von zirka 20 Minuten für das frische Dämpfen der Speckknödel nahm ich gerne in Kauf und die Suppe war eine wahre Gaumenfreude.

Der Weg führte mich weiter und kurz darauf kam ich bei einer kleinen Hütte vorbei wo der Schäfer auch zufällig heraußen war. Ich unterhielt mich eine Weile mit ihm und unter anderem erzählte er mir, dass er zirka 850 Schafe hier vor Ort hat. Das sollte sich auf den nächsten Kilometer bewahrheiten, denn ständig lagen irgendwo Schafe herum. Die Wolken rissen teilweise auf und es bot sich ein beeindruckendes Bergpanorama.

Das heutige Höhenprofil war tatsächlich ein angenehmes, lediglich gegen Ende der Etappe galt es einige sehr steile Serpentinen nach unten zu marschieren. Dieser Steilhang war auch mit so dichtem Gras bewachsen, dass man die ausgetretene Spur nur sporadisch sah. Ich stocherte daher mit meinen Stöcken voraus und erwischt tatsächlich mehrere Male Stellen, wo ich dachte, dass da noch der Weg wäre und in Wirklichkeit stocherte der Stock ins Leere.

Den tierischen Abschluss bildeten heute vier Steinböcke und ein Murmeltier, welche aus nächster Nähe zu beobachten waren.
Bei der Hütte angekommen melde ich mich erstmal an, war positiv überrascht über die modernen und schönen Schlafmöglichkeiten und stärkte mich beim Abendessen inklusive musikalische Umrahmung, weil eine Gesangsgruppe vor Ort war.

Tagesausgaben: 174,40 € (Beherbergung 97,00 €, Verpflegung 77,40 €)

7 h 17 min

17,00 km

2.207 m

1.430 hm

370 hm