Etappe 51 - Wer Ausdauer besitzt, ist fast schon am Ziel - 02.08.2023

Es ist kaum zu glauben allerdings führt mich die heutige Etappe zum westlichsten Punkt Österreichs und damit auch zum Zielpunkt dieses Abenteuers. Am Vormittag wartete mal wieder Regen auf mich der allerdings später zu Sonnenschein wechselte. Da auf der heutigen Etappe tatsächlich so gut wie keine Höhenmeter waren, konnte ich Kilometer um Kilometer relativ rasch zurücklegen. Da mich heute am Ende meiner Etappe auch meine Freundin abholen würde, erleichtert ich meinen Rucksack massiv und entledigte mich von allen Dingen, die ich die letzten knapp zwei Monate für diverse Hüttenaufenthalte benötigte. Gegen Mittag streifte ich das Industriegebiet von Hohenems und da sich neben diversen Einkaufsmöglichkeiten auch ein McDonald’s befand, machte ich dort Mittagspause. Da diese Menschenmenge für mich subjektiv ganz schön viel war, holte ich mir von drinnen nur kurz mein Essen und setzte mich anschließend draußen im Freien an einen Tisch.

Nachmittags führte mich mein Weg durchgehend den Rhein entlang und dabei passierte ich auch die eine oder andere Brücke, wo sich auf der anderen Seite schon die Schweiz befand. Ich war erst ein wenig unschlüssig ob ich die Brücke in die Schweiz für ein Foto überqueren sollte, allerdings dachte ich mir, dass sie es mir schon sagen würden, falls ich dort nicht erwünscht oder willkommen wäre.

Wieder zurück auf der österreichischen Seite fragte ich kurz im Zollamt nach und es wurde mir erzählt, dass es hier keine wirklichen Grenzkontrollen mehr gäbe.
Somit ging es weiter den Fluss entlang und heute war es tatsächlich so, dass ich die Gedanken nicht bei Seite schieben konnte. Wie wird es sein wenn ich am westlichsten Punkt Österreichs angekommen bin? 54 Tage quer durch Österreich gewandert und nun? Fragen über Fragen…
Was mich aus diesen Gedanken rausries, war ein mir entgegenkommender Radfahrer der mich ansprach. Er erzählte mir, dass er Radiomoderator beim Radio Vorarlberg ist und ich ihm aufgefallen wäre, da ich hier mit meinen Wanderstöcken und Rucksack unterwegs bin. Ich erzählte ihm kurz von meinem Abenteuer und er fragte mich, ob er mich fürs Radio interviewen dürfte. Selbstverständlich stimmte ich zu und als er mir anschließend sagte, dass er das Interview schon am Nachmittag in seiner Sendung einbauen würde, nutzte ich mein Smartphone um mich vom Livestream von Radio Vorarlberg unterhalten zu lassen. Tatsächlich hörte ich etwas später mein Interview und freute mich über diese spontane Abwechslung ausgerechnet am letzten Abschnitt meiner Wanderung.
Zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass mein Handy sich aufgrund der Grenzenähe auch ins Schweizer Netz einwählen würde und mich 2,8 MB an Daten über 40 € Kosten werden.
Schritt für Schritt sagte mir meine Wanderapp, dass mein Ziel immer mehr in greifbare Nähe rückte. Und tatsächlich war es kurz darauf soweit, dass ich das Schild unmittelbar am Dreiländereck Schweiz Liechtenstein Österreich vor mir hatte.

Ich blieb noch eine Weile bei dem Schild, merke allerdings, dass ich den vollen Umfang wohl erst in den nächsten Tagen und Wochen realisieren würde.
Da der westlichste Punkt Österreichs mit dem Auto nicht erreichbar ist, war es noch eine kleine Herausforderung, dass meine Freundin und ich sich trafen. Allerdings gelang auch das kurze Zeit später. Somit zurück in die Unterkunft und rasten.

Tagesausgaben: 63,90 € (Beherbergung 53,50 €, Verpflegung 10,40 €)

10 h 3 min

34,27 km

505 m

55 hm

30 hm