Etappe 23 - Nie mehr solche Distanzen an einem Tag - 03.07.2023

Gestern hatte ich den ersten Pausetag seit drei Wochen. Yago ist zwar nicht hunderte Kilometer marschiert allerdings hat er den Pausetag total ausgelebt.


Heute war es besonders spannend, weil eine Doppeletappe bevorstand. Die Doppeletappe ergab sich daraus, dass es bezüglich der Übernachtungen keine andere sinnvolle Möglichkeit gab. Somit startete ich in Bad Goisern schon vor dem Frühstück und mein heutiger Weg würde mich rauf zur Goiserer Hütte, wieder runter nach Gosau, wieder rauf zur Gablonzer Hütte und schließlich zur Hofpürglhütte führen. Glücklicherweise wurde mir am Abend ein kleiner Frühstücksersatz zur Verfügung gestellt. Kurz nach sieben Uhr ging es los und mein erster Zwischenstopp erfolgte auf der Goiserer Hütte. Dort bestellte ich am frühen Vormittag schon eine Kaspressknödelsuppe. Was soll ich sagen? Ich hab die beste Kaspressknödelsuppe der Alpen gefunden. Und nach mehreren Wochen wandern und unzähligen Kaspressknödelsuppen, bin ich der Meinung, dass ich durchaus schon eine entsprechende Expertise aufweisen kann.


Gestärkt ging es weiter, um die nächsten Kilometer hinter mich zu bringen. Es ging durch Wald und Wiesen und über Stock und Stein. Natürlich waren auch wieder seilversicherte Stellen dabei, die nicht nur den Puls höher schlagen lassen, sondern natürlich auch das Tempo deutlich drosseln.


Positiv war, dass wenigstens das Wetter keinen Regen mehr für mich bereit hielt. Somit weitere unzählige Höhenmeter und Kilometer, um irgendwann das heutige Ziel zu erreichen.
Ich rief auch auf der Hütte an, um Bescheid zu geben, dass ich erst später ankommen werde. Sie meinten, dass ich nur mehr ins Notlager gehen könnte, falls kein Licht mehr sein sollte, weil sie dann auch schon schlafen und alles versperrt ist.
Die Sonne ging langsam unter und ich hatte noch immer einige Kilometer vor mir. Um etwas schneller voran zu kommen, lief ich gewisse Abschnitte, die nicht ganz so gefährlich waren. Gegen 21 Uhr sah ich dann in der Ferne die Hütte und es war noch Licht. Mein Handy sagte mir, dass ich noch zirka eine Dreiviertelstunde bis zur Hütte brauchen würde und insgeheim hoffte ich, dass das Licht solange noch eingeschaltet sein würde.
Tatsächlich erreichte ich im Finsteren die Hütte gegen 21:45 Uhr und es war noch nicht zugesperrt. Zu Essen gab es natürlich nichts mehr, allerdings konnte ich noch zwei Radler trinken. Dann noch duschen und komplett erledigt fiel ich nach über 35 km und zirka 14 1/2 Stunden in ein volles Matratzenlager.

Tagesausgaben: (02.07.2023 Ruhetag und 03.07.2023): 285,00 € (2 Tage Beherbergung 250,00 €, 2 Tage Verpflegung 35,00 €)

14 h 20 min

35,47 km

1.659 m

2.550 hm

1.405 hm