Etappe 44 - Echt jetzt, Schnee im Juli?! - 26.07.2023

Die heutige Etappe führte mich von der Ansbacher Hütte zu Ulmer Hütte. Die Ungewissheit von gestern hinsichtlich Schnee wurde um 6 Uhr früh als ich aus dem Fenster schaute zur Gewissheit. Alles war unter eine dicke Schneedecke gehüllt und es fielen große Flocken vom Himmel. Um die Zeit sinnvoll zu nutzen, baute ich erstmal einen Schneemann.

Später beim Frühstück war die generelle Aufregung auch groß, da natürlich alle in diverse Richtungen weiter wandern wollten und ihnen der Schnee einen Strich durch die Rechnung machte. Auch meine Route führte mich eigentlich über diverse Joche welche allesamt irgendwo zwischen 2400 und 2600 Metern Höhe lagen. Da die Ansbacher Hütte auf 2376 m lag, war für mich einerseits klar, dass einige hundert Meter höher deutlich mehr Schnee zu erwarten war und andererseits auch, dass ich das Risiko nicht eingehen würde. Die Gruppe von gestern musste ebenfalls in die gleiche Richtung wie ich und somit war auch bald entschieden nach Schnann abzusteigen und den Weg unten im Tal fortzuführen. Somit zog ich tatsächlich zum ersten Mal meine „Winterkleidung“ an, welche darin bestand nicht nur ein kurzes T-Shirt sondern darüber noch ein langärmliges T-Shirt anzuziehen und anschließend meine Regenjacke.

Wir stiegen somit gemeinsam ab und nach einer gewissen Zeit wurde der Schnee zu Matsch und irgendwann war mal wieder alles komplett durchnässt. In Pettneu am Arlberg trennten sich unsere Wege, da der Rest der Gruppe hier schon zum Kaiserjochhaus wieder aufstieg und meine Etappe noch ein ganzes Stück weiter bis zur Ulmer Hütte verlaufen würde. Nachdem ich eine Weile unten am Tal entlang marschiert war, galt es wieder Richtung Ulmer Hütte aufzusteigen. Nach einer Weile passierte ich auch ein Skigebiet und da es die ganze Zeit stürmte und auch Schneeregen mein ständiger Begleiter waren, nutzte ich dort die Gelegenheit mich unter einem Vordach unterzustellen und mich mit Cashewnüssen und Haribopfirsichen zu stärken. Irgendwann entdeckte mich ein Mitarbeiter der Bergbahnen und wir plauderten eine Weile. Er war überrascht, dass ich schon eineinhalb Monate zu Fuß unterwegs war und auch, dass ich heute noch bis zur Ulmer Hütte weitermarschieren würde. Er fragte mich noch, ob ich noch fit genug bin und auch ob ich noch genug zu trinken dabei hatte und nachdem ich das bejaht hatte, machte ich mich wieder auf den Weg, da noch ein paar Stunden Gehzeit und einige hundert Höhenmeter auf mich warteten.
Irgendwann legte ich den Schalter um und setzte einfach nur noch einen Fuß vor den anderen, ganz egal wie durchnässt ich schon war und wie viel Regen und Sturm mir auch entgegen schlug.

Nach zirka 9 anstrengenden Stunden erreichte ich die Ulmer Hütte und konnte endlich raus aus den nassen Sachen.
Da die Hütte tendenziell im Winter von Skifahren frequentiert wird, gab es einen hervorragenden Trockenraum mit der Möglichkeit die nassen Schuhe auf Heizstäbe zu stecken. Auch im Zimmer hatte ich einen Heizkörper und somit nutzte ich auch da die Möglichkeit alles zu trocknen.

Tagesausgaben: 82,50 € (Beherbergung 26,00 €, Verpflegung 56,50 €)

9 h 7 min

22,68 km

2.371 m

1.510 hm

1.620 hm