Etappe 45 - Von der Kuh geknutscht - 27.07.2023

Die heutige Etappe führte mich von der Ulmer Hütte zur Ravensburger Hütte. Nach einem kurzen Blick aus dem Fenster musste ich feststellen, dass über Nacht wieder Neuschnee gefallen war. Da meine eigentliche Route übers Valluga auf über 2800 m Höhe geführt hätte, musste ich mal wieder umplanen. Der neue Plan war somit zur Alpe Rauz abzusteigen und über Zürs nach Lech im Tal entlang zu marschieren, um beim Bärenkopf vorbei wieder zu Ravensburger Hütte aufzusteigen.
Nach einer Weile musste ich feststellen, dass auf der umgeplanten Route eine Baustelle im Gange war, da sie dort neue Stromleitungen verlegten. Da ich witterungsbedingt schon grundsätzlich umgeplant hatte, und mir in der Kürze die Optionen ausgingen, fragte ich den ersten Bauarbeiter am Beginn der Baustelle, ob es irgendeine Möglichkeit gebe hier trotzdem durch zu marschieren. Er meinte, dass es grundsätzlich schon funktionieren würde, ich allerdings aufpassen solle weil es sehr rutschig und gatschig ist und speziell acht geben sollte, weil etwas weiter vorne Baggerarbeiten stattfanden und auch mit dem Hubschrauber betoniert wurde. Als ich ihm erzählte, dass ich viele Jahre im Baugewerbe gearbeitet hatte, war er gleich noch entspannter und somit setzte ich meine Wanderung fort. Hinsichtlich Gatsch und Dreck hatte er mir nicht zu viel versprochen und somit war das heute tatsächlich für meine Wanderschuhe in der Hinsicht eine Bewährungsprobe.

In weiterer Folge erreichte ich den Flexenpass und hatte auch ein paar unterhaltsame Begegnungen mit Kühen.

Am Weg zur Ravensburger Hütte war es durchgehend Wolken verhangen. Da die Niederschlagsmengen der vergangenen Tage durchaus enorm waren, war der Untergrund zwar überwiegend durchnässt, allerdings kam auch kein neuer Regen dazu. Ich bin jedes Mal wieder erstaunt wie gelassen die Tiere die vorhandene Wettersituation hinnehmen. In diesem Fall waren es vier Pferde die majestätisch und entspannt meinen Weg kreuzten.

Am frühen Abend erreichte ich die Ravensburger Hütte, ging auch wieder mal duschen und später beim Abendessen befand sich mein mir zugewiesener Platz an einem Tisch mit einer Gruppe deutscher Wanderer. Wir unterhielten uns über diverse Wandererlebnisse und wie gewohnt rief ich Erstaunen hervor, wenn ich erzählte wie lange ich schon unterwegs war.
Da es vor der Hütte immer wieder etwas Empfang gab, erledigte ich noch ein paar organisatorische Dinge, bevor ich schlafen ging.

Tagesausgaben: 78,70 € (Beherbergung 17,50 €, Verpflegung 61,20 €)

7 h 38 min

20,36 km

2.282 m

915 hm

1.260 hm