Seit mittlerweile Jahren hab ich Gefallen daran gefunden, die Welt zu Fuß zu erleben und auch unzählige Wanderungen absolviert. Es ist eine langsame und bewusste Art für mich, die Natur zu erleben und Neues zu entdecken. Diesbezüglich war ich immer wieder fasziniert, wie wenig man eigentlich die verschiedenen Landschaften des eigenen Landes kennt. Daher reifte über die Zeit der Gedanke, Österreich zu Fuß zu durchqueren. Jetzt war nur noch die Frage: Österreich von Nord nach Süd oder von Ost nach West durchqueren?
Der Nord-Süd-Weitwanderweg 05 verläuft vom Nebelstein im Waldviertel bis nach Eibiswald in der Steiermark. Der Nordalpenweg 01 führt vom Neusiedler See zum Bodensee. Vermutlich war der innere Monk in mir dafür verantwortlich, dass ich nicht mit 05 starten konnte, sondern zuerst den 01er in Angriff nehmen musste. Daher fiel die Entscheidung eindeutig auf Ost nach West.
Über Wochen und Monate beschäftigte ich mich mit der Vorbereitung, weil ich so viel wie möglich vorher schon durchdacht haben wollte. Es kommen sowieso noch ausreichend Situationen, die man vorher nicht bedacht hat.
Auf der Strecke von über 1.100 km in einer brauchbaren Art und Weise zu navigieren, war eine große Herausforderung. Kartenmaterial für diese Distanz hätte vermutlich einen eigenen Sherpa notwendig gemacht, der nur Papier durch die Gegend schleppt. Somit war klar, dass ich mit dem Handy navigieren werde. Ich hatte die letzten Jahre die App Komoot in Verwendung und war bis jetzt immer sehr zufrieden damit. Daher plante ich in vielen Stunden vorm Computer meine Tour.
Ausrüstung, Verpflegung und Nächtigung waren ebenfalls zu überlegen. Bei Verpflegung und Nächtigung war mir rasch klar, dass ich zu einem sehr großen Teil auf die Hütten des Alpenvereins zurückgreifen werde. Das spart viel Gewicht für Verpflegung im Rucksack und weiters kann ich damit die Hüttenbetreiber unterstützen. Eine Win-Win-Situation wie ich finde.
Hinsichtlich Ausrüstung gibt es vermutlich kein richtig oder falsch, weil da jeder so seine persönlichen Präferenzen und Erfahrungswerte hat. Am Ende habe ich mir meine persönliche Packliste definiert und werde im Laufe der über 1.100 km herausfinden, welche Dinge nächstes Mal daheim bleiben und auch welche Dinge hilfreich gewesen wären.